09.01.2019

Alavaara: „Spieler müssen gute Charaktere sein“

Alavaara: „Spieler müssen gute Charaktere sein“

Seit dieser Spielzeit fungiert Jan-Axel Alavaara als Sportmanager der Adler und seine Bilanz kann sich absolut sehen lassen: 26 Siege, 81 Punkte und Tabellenplatz eins. Im Interview spricht der 43-jährige Schwede über den laufenden Wettbewerb, die jüngsten Meetings und die Kooperation mit den Heilbronner Falken.

Axel, das 3:2 in Düsseldorf und das 2:1 in Iserlohn waren die Siege Nummer 25 und 26 in dieser Spielzeit. Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Wir stehen aktuell ganz oben in der Tabelle und haben 26 von 37 Partien erfolgreich gestalten können. Das ist ein Beweis dafür, dass wir vieles richtig machen und auf einem sehr guten Weg sind. Die tägliche Arbeit auf und neben dem Eis ist für uns essentiell: Wir kommen in die Arena, bereiten uns akribisch vor und trainieren hart. Dabei sind wir immer fokussiert und geben unser Bestes.  

Es sind zwar noch 15 Partien zu absolvieren, aber der Blick geht langsam in Richtung Playoffs. In welchen Bereichen muss sich die Mannschaft noch verbessern, um die Qualifikation für die Endrunde zu schaffen und bestens gerüstet zu sein?

Bei all der Euphorie dürfen wir nicht vergessen, wo wir herkommen. Im Sommer gab es einen großen Umbruch. Der komplette Trainerstab ist neu und innerhalb der Mannschaft hat es einige Veränderungen gegeben. Dass es im Sport immer Kleinigkeiten gibt, die verbessert werden können, ist klar. Für mein Empfinden können wir noch ein bisschen schneller sein, noch ein bisschen härter spielen. Ich habe aber großes Vertrauen in die Coaches und die Mannschaft, dass wir bereit sein werden, wenn es ernst wird. Ich bin sehr gespannt, wo die Reise in dieser Saison hingeht.

Im Rahmen der Auswärtstour durch Nordrhein-Westfalen standen einige Meetings zwischen den Verantwortlichen und den Scouts Todd Hlushko, Bill Stewart und Tommi Vesanen auf der Agenda. Das waren sicherlich keine Krisensitzungen, oder?

Keineswegs. Wir saßen drei Tage lang zusammen und haben über das Scouting gesprochen. Es ist wichtig, dass die Scouts wissen, was wir suchen und nach welchen Kriterien sie die Spieler bewerten sollen.

Wie sieht das Anforderungsprofil für potenzielle Neuzugänge aus?

Die Spieler müssen gute Charaktere sein, gute Menschen sein. Sie müssen die Bereitschaft mitbringen, jeden Tag hart arbeiten zu wollen. Außerdem müssen sie läuferisch stark sein, gut mit der Scheibe umgehen können und Spielverständnis besitzen. Wenn ein Spieler alle fünf Kriterien erfüllt, dann ist er für uns interessant. Die Bewertungsmerkmale helfen uns, die gleiche Sprache zu sprechen.

Wie kann man sich als Außenstehender ein solches Meeting vorstellen?

Jeder Scout stellt seine gesichteten Spieler vor. Erfüllt der Spieler unsere definierten Kriterien, kommt er auf eine Liste, über die in der Runde in aller Ausführlichkeit gesprochen wird. Im Anschluss besprechen wir gemeinsam, welche Spieler am besten zu uns passen. Dadurch können wir sofort reagieren, sollte einer der Spieler auf den Markt kommen. Unser Ziel ist es, immer zwei Schritte voraus zu sein.

Spielt das Management mit dem Gedanken, noch einmal auf dem Transfermarkt zuzuschlagen, um sich für die alles entscheidende Phase der Saison zu verstärken, oder bist du mit dem aktuellen Kader zufrieden?

Man muss wissen, dass die Verpflichtung eines neuen Spielers immer eine gewisse Gefahr birgt. Schließlich würde er in ein funktionierendes Team stoßen. Momentan sehen wir keinen Bedarf, da unsere Mannschaft sehr gut harmoniert und erfolgreiches Eishockey spielt. Kommt allerdings ein Spieler auf den Markt, der uns sofort besser macht und zu unserer Philosophie passt, werden wir uns eine Verpflichtung gründlich durch den Kopf gehen lassen.

Seit dieser Spielzeit kooperieren die Adler wieder mit den Heilbronner Falken. Kannst du aus Sicht des Managements ein kurzes Zwischenfazit ziehen? Wie läuft die Zusammenarbeit?

Bis dato sind wir sehr zufrieden mit der Kooperation. Unsere jungen Spieler wie zum Beispiel ein Samuel Soramies, der elf Spiele für uns gemacht und seinen Beitrag zu den Auswärtssiegen in München geleistet hat, machen große Fortschritte. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es ein Prozess ist, der Zeit braucht. Daher ist es nicht leicht, nach so kurzer Zeit eine Wasserstandsmeldung abzugeben, aber wir befinden uns auf dem richtigen Weg.