01.08.2019

Billins: „Ein richtig gutes Gefühl“

Billins: „Ein richtig gutes Gefühl“

Über Russland und Schweden fand Chad Billins in diesem Sommer den Weg nach Mannheim. Der 30-jährige US-Amerikaner verstärkt zur kommenden Saison die Defensive der Adler. Im Interview spricht der Calder-Cup-Gewinner von 2013 unter anderem über seine ersten Eindrücke von Mannheim und seine Spielweise.

Chad, der Sommer ist fast vorbei. Konntest du in den letzten Monaten irgendwann komplett von Eishockey abschalten?

Es gibt tatsächlich ein paar Wochen im Sommer, in denen man von Eishockey mal komplett abschalten kann. Ich bin mit meinem Team in der vergangenen Saison in den Playoffs zwar nicht so weit gekommen, habe im Anschluss aber den Kampf um den Stanley Cup verfolgt. Danach, also circa Anfang Juni, vergisst man Eishockey für eine kurze Zeit. Aber nur wenig später beginnt das Sommertraining und dann ist Eishockey wieder präsent.

Wie hast du sonst deinen Sommer verbracht?

Ich bin dieses Jahr mit meiner Familie zuhause in Michigan geblieben. Meine Frau und ich haben einen Sohn bekommen, der uns ordentlich auf Trapp hält. Daneben war es einfach schön, sich wieder mit alten Freunden und Bekannten zu treffen.

Du bist seit einer Woche in Mannheim. Was sind deine ersten Eindrücke?

Ich wurde sehr herzlich empfangen. Jeder hat mir gleich seine Unterstützung angeboten. Mit meiner Wohnung und dem ganzen Drumherum ist auch alles super. Und man merkt gleich vom ersten Tag, dass die Adler ein Club mit einer langen Tradition sind, und dass das, was letzte Saison hier passiert ist, etwas Großes war.

Die ersten Eiseinheiten hast du auch schon hinter dich gebracht. Wie lief es?

Es war schön, wieder auf dem Eis zu stehen, die Ausrüstung zu testen und die Jungs etwas besser kennenzulernen.

Hattest du früher in deiner Karriere bereits Kontakt zu einem deiner neuen Teamkameraden?

Ich habe mit Brent Raedeke in Grand Rapids zusammengespielt und auch mal ganz kurz mit Cody Lampl. Als Gegner stand ich schon Mark Katic gegenüber und den einen oder anderen Namen hat man auch schon mal gehört. Allerdings fühlt es sich gleich vom Start weg so an, als hätte man mit jedem einzelnen schon mehrere Jahre zusammengespielt. Das ist ein richtig gutes Gefühl.

Du hast in der Spielzeit 2013/14 deine ersten NHL-Spiele gemacht, bist in der folgenden Saison aber in die KHL gewechselt. Warum bist du nicht in Nordamerika geblieben?

Ich konnte nicht genau einschätzen, wie gute meine Chancen stehen, weiter in der NHL spielen zu können. Es war durchaus ein wenig riskant, Nordamerika den Rücken zu kehren. Aber ich habe mich mit meiner Familie und meiner heutigen Frau unterhalten und wir sind uns einig gewesen, dass die Option, nach Russland zu gehen, die beste für uns ist. Es war auch wirklich eine gute Erfahrung. Ich habe viel gelernt und bereue nichts, auch wenn ich während der Saison nach Lulea in Schweden gewechselt bin. Das gehört zum Geschäft einfach dazu.

Du bist mit 1,78 Meter nicht der größte Verteidiger. Wieso bist du dennoch ein unangenehmer Gegner?

Ich bewege den Puck sehr schnell zu unseren Stürmern und bringe mich selbst gerne in die Offensive mit ein, sofern es die Situation zulässt. Ich bin sicher nicht der größte Verteidiger, dennoch versuche ich, meinen Körper gut einzusetzen und meinen Schläger gepaart mit meiner Geschwindigkeit zu nutzen, um die eigene Zone dicht zu machen.