30.04.2019

Endras: „Die mentale Belastung war hoch“

Endras: „Die mentale Belastung war hoch“

Bereits zum zweiten Mal durfte Dennis Endras am vergangenen Freitag mit den Adlern die Meisterschaft in der DEL feiern. Der 33-jährige Schlussmann spricht im Interview unter anderem über die letzten Tage seit dem Titelgewinn sowie seine persönliche Auszeichnung zum Playoff-MVP.

Dennis, wie geht es dir vier Tage nach dem Titelgewinn?

Soweit gut, ich habe die Feierlichkeiten gut überstanden, genauso wie der Rest des Teams. Jeder Tag war einfach außergewöhnlich. Der Empfang am Sonntag beispielweise war überwältigend. Den Titel mit so vielen Menschen in Mannheim zu feiern, war etwas Besonderes. Aber ich habe es auch genossen, einfach nur im Mannschaftskreis zu feiern, die Saison schon ein wenig Revue passieren zu lassen, sich das ganze Jahr nochmals in Erinnerung zu rufen.

Beschreibe doch nochmals, wie du das dramatische Spiel fünf erlebt hast?

Nach der 4:2-Führung nach 40 Minuten war es natürlich bitter, dass wir noch in die Verlängerung mussten. Genau das wollten wir eigentlich vermeiden, wollten lieber das 5:2 machen. An dieser Stelle muss man aber auch den Hut vor München ziehen. Wenn du bei einem 1:3-Serienrückstand und einem 2:4-Rückstand im Spiel nochmals zurückkommst, hat das allen Respekt verdient. Mit dem Tor von Thomas Larkin in der Verlängerung war aber das Drehbuch perfekt. Allerdings wusste ich bis zwei Stunden nach dem Spiel gar nicht, wer das Tor erzielt hat. Ich habe nur gesehen, dass alle ausrasten und aufs Eis rennen.

Mit vier Shutouts in den Playoffs hast du einen Rekord von Boris Rousson eingestellt. Welche Rolle spielt eine Partie ohne Gegentreffer?

Ehrlich gesagt habe ich das mit dem Rekord gar nicht mitbekommen. Ich habe auch keine Highlights der Spiele gesehen und keine Berichte gelesen. Die mentale Belastung ist so schon hoch genug, es ist ein langer Weg. Da tut ein eishockeyfreier Tag zwischendrin ganz gut. Natürlich sind Spiele ohne Gegentor schön für die Statistik. Aber letztlich geht es nur um Siege und es war entscheidend, dass wir zwölf geholt haben.

Für dich gab es folgerichtig auch die Auszeichnung zum Playoff-MVP. Wie gut tut eine solch persönliche Trophäe?

Es ist einfach eine schöne Auszeichnung. Es freut einen, wenn man mit dieser großen Ehre bedacht wird. Bei uns im Team hätten sich aber auch andere diese Auszeichnung verdient, denn wir hatten eine starke Truppe zusammen. Bei der Siegerehrung auf dem Eis hast du aber nur Augen für den Henkelpott, denn um den geht es. Wenn ich im Sommer ein wenig mehr Ruhe habe, werde ich sicher mit Stolz auf all das Geschehene zurückblicken.

Du sprichst den Sommer an. Wie sieht deine Planung für die nächsten Wochen aus?

Wir werden unser Haus in Augsburg weiter renovieren, dafür war zuletzt keine Zeit. Außerdem veranstalte ich Anfang Juni wieder Torhütercamps in Oberstdorf. Und irgendwann geht es auch noch in den Urlaub, aber da ist bis jetzt weder klar wann noch wohin.