19.09.2021

Gegnercheck: Eisbären Berlin

Gegnercheck: Eisbären Berlin

Was ist eine Meisterschaft in der Corona-Saison wert? Wenn man sich den Jubel der Eisbären-Spieler in Erinnerung ruft, wohl kaum weniger als ein Titelgewinn in einer regulären Saison. Auch wenn der Modus verändert war, kämpften alle 14 Mannschaften aufopferungsvoll und nicht minder engagiert um eine erfolgreiche Spielzeit. Dass sich Berlin mit dem Finalsieg über Wolfsburg zum alleinigen Rekordmeister kürte, war sicher die Kirsche auf der Torte.

Mit dem achten Titel der Clubgeschichte im Rücken fiel der Umbruch bei den Hauptstädtern überschaubar aus. Mit Mathias Niederberger und dem jungen Tobias Ancicka verfügen die Eisbären auch weiterhin über ein starkes Torhütertandem. In der Verteidigung schmerzt dagegen der Abgang von Ryan McKiernan. Der 32-Jährige zeigte sich in insgesamt 48 Partien für 35 Punkte verantwortlich. Dennoch kann sich die Defensivabteilung sehen lassen. Mit der dänischen Abwehrkante Nicholas B. Jensen, der aus Düsseldorf nach Berlin wechselte, sowie dem mit ähnlichen körperlichen Attributen ausgestatteten Morgan Ellis, zuletzt in Ingolstadt aktiv, haben sich die Eisbären vor allem auf dem physischen Sektor verstärkt. Mit Kapitän Frank Hördler steht Cheftrainer Serge Aubin zudem ein äußerst erfahrener Akteur zur Verfügung. Der 38-Jährige geht in seine 18. Eisbären-Saison, hat alle acht Titel mit den Hauptstädtern gewonnen.

Im Angriff hatte Sportdirektor Stéphane Richer die schwere Aufgabe, den Abgang von Lukas Reichel Richtung NHL zu kompensieren. „Vielleicht findet sich ein neuer Top-Sturm, wenn beispielsweise Zach Boychuck in die Mitte zu Noebels und Pföderl rückt“, hofft Richer gegenüber der Eishockey NEWS, dass sich schnell eine neue Scoring-Line herauskristallisiert. Mit den Kanada-Neuzugängen Kevin Clarkeund Yannick Veilleux sowie Ex-Nationalspieler Manuel Wiederer verfügen die Eisbären in jedem Fall über genug Qualität und Tiefe im Angriff. „Wir werden auch mit dieser Mannschaft den Fans gute Spiele bieten“, ist sich daher auch Aubin sicher, dass die neue Spielzeit nicht minder erfolgreich sein muss als die vergangene. Richer bläst in dasselbe Horn: „Wir wollen natürlich unseren Titel verteidigen, auch wenn Mannheim, Ingolstadt oder München stark aufgerüstet haben.“

Mit einer 1:4-Niederlage im Eröffnungsspiel gegen München und einem 7:4-Erfolg in Iserlohn verlief der DEL-Start der Eisbären ergebnistechnisch nicht ganz nach Plan, die Spielweise war aber bei beiden Auftritten mehr als akzeptabel. Ein ähnliches Bild bot sich in der Champions Hockey League, wo die Eisbären gegen die Topteams aus Tampere und Skelleftea oftmals kein schlechtes Spiel machten, als Tabellenletzter der Gruppe E mit einem Zähler aus vier Partien aber nur noch theoretische Chancen auf das Weiterkommen haben.

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