06.10.2020

Historische Möglichkeit für das deutsche Eishockey

Historische Möglichkeit für das deutsche Eishockey

Was für ein Kontrast: Während die weltweite Corona-Pandemie dafür sorgt, dass in Deutschland seit nunmehr sieben Monaten kein professionelles Eishockey gespielt wird, hat das deutsche Eishockey gesamtheitlich in den vergangenen Jahren eine starke Entwicklung genommen. Olympia-Silber 2018, Leon Draisaitl als erster deutscher Hauptrunden-MVP in der NHL und mit Moritz Seider ein weiterer Youngster, dessen Zukunft nach dem Draftpick an sechster Position im vergangenen Jahr in der besten Liga der Welt liegt. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kann das deutsche Eishockey erneut für Aufsehen sorgen, kann das deutsche Eishockey gar Historisches schaffen.

Denn beim NHL Entry Draft 2020, der Talentziehung der nordamerikanischen Profiliga, haben mit Mannheims Tim Stützle, Münchens John Jason Peterka und Berlins Lukas Reichel erstmals gleich drei deutsche Talente gute Chancen, in den Top Ten gezogen zu werden. „Wir haben eine tolle Entwicklung hingelegt mit vielen erfolgreichen Einzelsportlern. Die Sportart als Ganzes hat sich super entwickelt und eine gesellschaftliche Bedeutung“, sieht auch Adler-Gesellschafter Daniel Hopp, der gleichzeitig im Aufsichtsrat der DEL sitzt und als Vizepräsident des DEB fungiert, das deutsche Eishockey auf einem guten Weg.

Weitere Bestmarke wackelt

Passend zu dieser positiven Tendenz könnte heute Nacht eine weitere deutsche Bestmarke fallen.  Denn Adler-Stürmer Stützle darf sich berechtigte Hoffnungen machen, an Position eins oder zwei gedraftet zu werden und damit noch vor Leon Draisaitl, der 2014 von Edmonton an dritter Stelle gezogen wurde. „Mein Ziel ist es, unter den Top drei gezogen zu werden, das ist machbar. Ich will mich so schnell wie möglich in Nordamerika etablieren, um den nächsten Schritt zu machen“, lässt sich Stützle nicht auf ein bestimmtes Team festlegen. In Frage kommen die New York Rangers, die als erstes wählen dürfen, die Los Angeles Kings mit Ex-Bundestrainer Marco Sturm sowie die Ottawa Senators. Dass der Draft aufgrund von Corona erstmals virtuell stattfinden wird – für Stützle geschenkt: „Momentan ist es leider so, wir können es nicht ändern. Es wird trotzdem ein Ereignis, das ich für immer in Erinnerung behalten werde.“

So wird der 18-Jährige in der Whistle Sportsbar eine „Draft-Party“ veranstalten, zu der die gesamte Mannschaft eingeladen ist. „Ich hatte das Gefühl, dass meine Teamkollegen großen Anteil daran hatten, wie die vergangene Saison für mich gelaufen ist. Sie haben es verdient, dabei zu sein.“ Selbstverständlich wollen die Adler Mannheim auch den Fans die Möglichkeit geben, so nah wie möglich dabei zu sein. Daher werden wir ab circa 23.30 Uhr das Event über unsere Social-Media-Kanäle begleiten. Außerdem soll es auf dem Facebook-Account der NHL einen Livestream geben.