18.05.2018

Krämmer: „Ich bin gewillt, mich weiterzuentwickeln“

Krämmer: „Ich bin gewillt, mich weiterzuentwickeln“

Mit Nico Krämmer schließt sich zur kommenden Saison ein weiterer Nationalspieler den Adlern an. Im Interview spricht der 25 Jahre alte Angreifer über die Strapazen der abgelaufenen Spielzeit und seine Pläne für Mannheim.

Nico, du hast bis vor wenigen Tagen noch mit Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Dänemark gespielt. Es war demnach eine lange Saison für dich. Wie hast du die abgelaufene Spielzeit erlebt?

Es war wirklich eine sehr lange Saison. Bei Olympia habe ich zwar nicht gespielt, dafür wurde im Februar extrem hart trainiert. Mit Köln haben wir unsere Ziele am Ende leider nicht erreicht, was ich schade finde. Umso mehr freue ich mich aber auf Mannheim und die neue Saison.

Lass uns nochmals kurz über die WM sprechen, bevor wir zu Mannheim und zur neuen Saison kommen. Wie beurteilst du das deutsche Abschneiden?

Wir haben zwar mitbekommen, dass schon vor der WM viel geredet wurde und der Silbermedaillengewinn in aller Munde war. Das war intern aber kein Thema. Leider sind wir schlecht ins Turnier gestartet. Die verlorenen Punkte haben uns später gefehlt. Dennoch war nicht alles schlecht. Wir haben beispielsweise Finnland geschlagen. Das geht leider gerne unter. Wir hatten eine relativ junge Mannschaft zusammen. Es lief nicht alles perfekt, aber verstecken müssen wir uns sicher nicht.

Wie sieht dein Fahrplan für die kommenden Wochen und Monaten aus, nachdem die Saison nun endgültig beendet ist?

Ich befinde mich aktuell im Umzugsstress. Mit allem was dazu gehört. Jeder, der schon einmal umgezogen ist, kennt das. Abbauen, streichen, neu kaufen, aufbauen, hin und her fahren. Ich bin an dieser Stelle meiner Freundin wirklich dankbar, dass sie so viel übernommen hat und ich mich nur noch um wenige Punkte kümmern muss. Dennoch ist alles ganz genau durchgetaktet. Jeden Tag steht etwas anderes auf dem Programm. Mit ein bisschen Glück haben wir Ende des Monats noch Zeit für ein paar Tage zum Durchschnaufen in Spanien. Im Anschluss werde ich mich der Sommertrainingsgruppe in Mannheim anschließen.

Bei einem Blick auf deine bisherigen Stationen fällt auf, dass du für eine Saison in Übersee warst, allerdings noch im selben Jahr nach Deutschland zurückgekehrt bist. Warum hast du deine Zelte in Nordamerika vorzeitig abgebrochen?

Es hat für mich einfach nicht gepasst. Ich habe mir etwas anderes vorgestellt und meine Leistungen haben am Ende auch nicht gestimmt. Um die Weihnachtszeit kam schließlich die Option auf den Tisch, nach Deutschland zurückzukehren. Es war aber trotz allem eine wertvolle Erfahrung. Ich habe viele großartige Dinge erlebt und viel gelernt. Es war einfach der falsche Zeitpunkt für mich. Ich kann also gar nicht pauschal schlecht über Nordamerika sprechen. Letztlich hat mich die Zeit auch stärker gemacht.

Welche Qualitäten auf dem Eis bringst du mit nach Mannheim?

Ich bin ein Powerforward und für das eine oder andere Tor gut. Ich bin ein Freund der harten, aber fairen Spielweise und spiele gerne in Unterzahl. Ich verfüge schon über einen gewissen Erfahrungsschatz, bin aber noch nicht ausgelernt und gewillt mich weiterzuentwickeln. Ich möchte mir gerne einen Platz in Überzahl erspielen. In diesem Zusammenhang hatte ich bereits sehr gute und ausführliche Gespräche mit Pavel. Ich bin vom neuen System überzeugt. Das war einer der Gründe, warum ich mich für den Wechsel nach Mannheim entschieden habe.

Du bist nun nicht neu in der DEL, kennst Mannheim entsprechend von deinen Besuchen als Gast. Wie hast du die Quadratestadt bislang kennengelernt?

Das könnte ich mit einem Wort beantworten: eishockeyverrückt. Selbst als Gegner merkt man, wie sehr Mannheim Eishockey lebt, atmet. Entsprechend war es immer schwer in Mannheim zu spielen. Die SAP Arena gehört zu den schönsten Stadien in Deutschland und die Mannschaft der Adler zählt immer zu den besten. Mein Neffe ist zudem schon vollkommen vom Adler-Schrei beim Einlauf besessen.

Foto: City-Press