20.02.2020

Lampl: „War des Guten zu viel“

Lampl: „War des Guten zu viel“

Cody Lampl wechselte vor der vergangenen Saison zu den Adlern. Der 33-jährige Verteidiger stellt sich stets in den Dienst der Mannschaft, hilft, wenn es sein muss, auch als Stürmer aus. Im Interview spricht der Deutsch-Amerikaner unter anderem über sein Engagement bei den Adlern und die Faschingszeit.

Cody, du hast dein Spiel über die letzten zwei Jahre bei den Adlern weiter verbessert. Wie siehst du dich selbst in dieser Zeitspanne?

Generell ist die gesamte Karriere eine Lernkurve. Ich habe mich hier vor zwei Jahren in einer anderen Rolle wiedergefunden als bei meinen Clubs zuvor. Ich hatte weniger Eiszeit und habe mir dabei meine Fehler zu sehr zu Herzen genommen. Anstatt beim nächsten Wechsel aufs Eis zu gehen und einfach wieder zu spielen, wollte ich bei meinen Einsätzen bloß keinen Fehler machen. Das hat mich mental blockiert. Anstatt Vergangenes abzuhaken, habe ich zu viel nachgedacht und war damit nur halb bei der Sache. Das war fatal, denn dadurch ist mir direkt der nächste Fehler passiert. Gleichzeitig wollte ich krampfhaft mein bestes Eishockey zeigen, denn bei so vielen guten Mitspielern will man selbst auch überzeugen. Das war des Guten dann alles etwas zu viel.

Dein Vertrag bei den Adlern wurde um ein weiteres Jahr verlängert. Du fühlst dich demnach in Mannheim wohl?

Definitiv. Die Vertragsverlängerung hat meinem Selbstvertrauen zusätzlich gutgetan. Das gab einfach Sicherheit. Mannheim gehört zu den besten Adressen in Europa. Wenn du hier spielen kannst, willst du hier spielen. Die Adler, das Team, das System – das alles passt zu mir. Daher waren die Adler meine Option A, B und C.

Das Ende der Hauptrunde naht. Wie fällt dein Fazit zu den vergangenen rund sechs Monaten aus?

Als Mannschaft sehen wir die Saison immer als einen Prozess, in dem wir uns auf Etappen, am besten von Tag zu Tag, verbessern wollen. Insgesamt gibt es über einen solch langen Zeitraum natürlich immer mal Rückschläge, stärkere und schwächere Phasen. Wenn wir aber unsere Vorteile, unsere Stärken einsetzen und unsere Einstellung stimmt, gibt es keine Zweifel, dass wir Erfolg haben. Dabei konzentrieren wir uns immer auf das Heute. Die Coaches sind sehr gut darin, dir zu vermitteln, dass du keinen einzigen Tag verschwenden solltest.

Zuletzt gab es mit den zwei engen Niederlagen gegen Berlin und München die von dir angesprochenen Rückschläge. Was waren die Gründe hierfür?

Natürlich waren das zwei starke Gegner, die gute Leistungen gezeigt haben. Aber wenn wir auf uns schauen, müssen wir uns eingestehen, dass wir nicht unser Bestes gegeben haben. War waren etwas zu fahrig, zu schlampig. Wir haben den Kleinigkeiten nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt. Wir hätten beide Partien auch gewinnen können. Dann wäre die Stimmung sicher eine bessere. Die Siege hätten aber nichts daran geändert, dass unsere Spielweise nicht die richtige war und wir an uns arbeiten müssen.

Morgen geht es gegen Düsseldorf. Was erwartest du von der Partie?

Das wird wieder eng und umkämpft. Beide Teams bringen viel Leidenschaft mit. Düsseldorf ist defensiv sehr stark. Es wird nicht einfach werden, bis zum Tor durchzukommen, und dann wartet dort noch ein richtig starker Goalie. Wir müssen in unserem System bleiben und von Beginn bis zum Schluss Gas geben. Es ist sehr gut möglich, dass nicht viele oder erst spät Treffer fallen. Da gilt es, geduldig zu bleiben.

Dabei laden die Adler zum Sonderspieltag „Ahoi vs. Helau“. Bist du ein Faschingsfan?

Durch die häufigeren Ortswechsel in den vergangenen Jahren habe ich zuletzt nicht wirklich Fasching gefeiert. Für die Kinder ist es allerdings eine tolle Sache. Sie verkleiden sich im Kindergarten oder in der Schule. Und auch der Sonderspieltag mit seinen Aktionen und den besonderen Trikots ist eine tolle Sache.

Für das Spiel gegen Düsseldorf gibt es nur noch wenige Restkarten im Ticketshop der Arena, im Whistle – Fanwear.Tickets (Q 6 Q 7), unter der Hotline 0621-18190333, im Internet unter www.saparena.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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