25.05.2022

Loibl: „Ich will gewinnen und der Mannschaft helfen“

Loibl: „Ich will gewinnen und der Mannschaft helfen“

Stefan Loibl, der derzeit mit der deutschen Nationalmannschaft eine starke WM spielt und in Finnland für Furore sorgt, läuft in der Saison 2022/23 wieder für die Adler Mannheim auf. Im Interview spricht der 25-jährige Straubinger über die Stärken der DEB-Auswahl, seine Zeit in Schweden und sein klares Ziel, das er in der kommenden Spielzeit mit Mannheim erreichen möchte.

Stefan, bei der WM in Finnland habt ihr die Gruppe A auf einem sensationellen zweiten Platz abgeschlossen. Was passiert denn gerade mit der Nationalmannschaft in Helsinki?

Trotz der Auftaktniederlage gegen Kanada haben wir gleich zu Turnierbeginn gesehen, dass wir eine gute Mannschaft haben. In der Partie haben wir Selbstvertrauen getankt und sind dann von Spiel zu Spiel besser geworden. Der Teamzusammenhalt ist sehr groß und gehört zu unseren Stärken. Das spiegelt sich in der Abschlusstabelle wider.

Was zeichnet euch neben diesem angesprochenen Zusammenhalt noch aus?

Wir haben drei starke Goalies, die uns in jedem Spiel die Möglichkeit auf einen Sieg geben. Das ist sehr wichtig. Zudem funktioniert das Überzahlspiel sehr gut. Ansonsten kommen wir erneut über den Kampf, über den Einsatz, über den unbedingten Wille, das Spiel zu gewinnen. Wie Schuss um Schuss geblockt wird, ist schon beeindruckend.

Im Viertelfinale bekommt ihr es nun mit den Tschechen zu tun. Mit welchen Erwartungen geht ihr in dieses Spiel?

Im Endeffekt ist es ab der K.-o.-Runde egal, auf welchen Gegner man trifft. Es wird ein hartes, ein sehr schnelles Spiel auf einem sehr hohen Niveau. Darauf müssen wir uns vorbereiten, dafür müssen wir von Beginn an bereit sein. Dann geben wir uns auch selbst die Chance, die Partie zu gewinnen und ins Halbfinale einzuziehen.

Du hast in der abgelaufenen Spielzeit in Schweden für Skellefteå gespielt. Welche Erfahrungen hast du dort sammeln können?

Es war etwas völlig Neues für mich. Ich habe das erste Mal in einem anderen Land und einer anderen Liga mit einem anderen Stil gespielt, eine neue Kultur kennengelernt. Das hat mir aber gutgetan. Ich habe viel gelernt, mich weiterentwickelt. Es war eine tolle Erfahrung, aber jetzt freue ich mich auch auf die Rückkehr nach Mannheim.

Könntest du die Bereiche, in denen du dich verbessert und weiterentwickelt hast, etwas näher erläutern?

Meine läuferischen Fähigkeiten habe ich auf alle Fälle auf ein neues Level gebracht, auch am Bullypunkt bin ich stärker. Das sind so die Hauptpunkte, in denen ich einen Schritt nach vorne gemacht habe.  

Inwieweit unterscheidet sich denn die Trainingssteuerung und -gestaltung im Vergleich zur Herangehensweise in Deutschland?

In Schweden wird relativ kurz, dafür aber sehr intensiv trainiert. Wir waren täglich rund 40 Minuten im Kraftraum, standen dann meistens nur 30 bis 45 Minuten auf dem Eis. Danach war der Arbeitstag auch schon wieder vorbei.

Bei Skellefteå hattest du mitTom Kühnhackl prominente Unterstützung. Wie sehr hat dir das bei der Eingewöhnung und während deiner Zeit in Schweden geholfen?

Das war sehr hilfreich, keine Frage. Wir konnten uns auf Deutsch unterhalten, haben viel unternommen. Auf dem Eis habe ich viel von ihm gelernt, schließlich hat er mit dem Stanley Cup eine der begehrtesten Trophäen des Eishockeysports gewonnen.

Was machen denn deine Schwedischkenntnisse? Sprichst du die Sprache nun fließend?

Nein, noch nicht ganz (lacht). Aber die Grundlagen beherrsche ich. Mit unserem Sportmanager habe ich tatsächlich versucht, schwedische WhatsApp-Konversationen zu führen.

In der kommenden Spielzeit gehst du wieder für die Adler auf Torejagd. Was sind die Gründe für deine Rückkehr?

Für mich war klar, dass nur die Adler in Frage kommen, wenn ich nach Deutschland zurückkehre. Das hatte ich vor meinem Wechsel nach Schweden schon gesagt. In Mannheim hat einfach alles gepasst, ich habe mich sehr wohlgefühlt.

Die Mannschaft hat sich im Vergleich zu deiner ersten Saison in Mannheim auf einigen Positionen verändert. Was traust du dem Team in der kommenden Spielzeit zu? Wo geht die Reise hin?

Wir wollen den Titel holen. Das ist unser Ziel. Das ist mein Ziel und auch ein Grund, warum ich wieder nach Mannheim zurückkomme. Ich will gewinnen und der Mannschaft helfen, ihre Ziele zu erreichen.