02.08.2019

Von Beat Sheet bis Second Unit

Von Beat Sheet bis Second Unit

Es gibt wohl keinen Adler-Fan, der sich derzeit nicht mehr an den 26. April 2019 erinnern kann. Damit dieses Datum aber für immer unvergessen bleibt, produzieren die Adler seit einigen Monaten gemeinsam mit SCREENDAY und RNF-Moderator Norbert Lang einen Meisterfilm. Mit „73:37 – Moment der Entscheidung“ wurde dem Projekt jüngst ein eindringlicher Titel verliehen. Im Interview spricht SCREENDAY-Geschäftsführer und Regisseur Tino Latzko unter anderem über den aktuellen Stand der Dinge und den inhaltlichen Aufbau.

Tino, du betreust als Regisseur derzeit unseren Meisterfilm. Wie ist der Stand der Dinge?

Wir sind inzwischen fast mit allen Aufnahmen fertig, haben 15 Drehtage á acht Stunden auf der Uhr. Die O-Töne aller Beteiligten sind im Kasten, jetzt stehen noch diverse Schnittbilder an, um die Interviews untermalen und emotionalisieren zu können. Danach geht es an die Vertonung mit Musik und Soundeffekten. Ursprünglich sind wir von zehn Drehtagen ausgegangen. Allerdings produzieren wir parallel den neuen Trailer, sodass wir manche Inhalte auch dort verwenden können.

Wie sieht das Team aus, das sich um die Produktion des Films kümmert?

Das Produktionsteam besteht aus drei Mann, die sehr flexibel arbeiten. So können wir eine Menge Material generieren. In den Playoffs hatten wir zudem eine Second Unit im Einsatz, sprich drei zusätzliche Kameras, die auch Bilder abseits vom eigentlichen Spiel machen konnten. Dazu kommen noch zwei Personen im Postproduktionsteam.

Was passiert mit den Aufnahmen, die an einem Drehtag entstehen? Wie geht es damit weiter?

Das ganze Material wird auf einer Backup-Festplatte vorgesichert und geht danach auf den Server im Studio. Im Anschluss werden die Szenen runtergerechnet, damit die Datenmenge kleiner wird und wir mit dem Schneiden beginnen können. Im nächsten Schritt werden verwackelte oder verhaspelte Szenen rausgeschnitten, damit wir eine saubere Timeline bekommen.

Gibt es ein Konzept, an dem ihr euch mit dem Film entlanghangelt?

Wir haben eine grobe Vorlage für den Film, den wir in Form einer Dokumentation aufbauen, ein sogenanntes Beat Sheet. Darin ist der dramaturgische Ablauf, sind die Höhepunkte verankert, aber auch die Stellen für Gags und Längen finden sich dort. Allerdings alles ohne konkreten Inhalt. In Absprache mit den Adlern haben wir die entscheidenden Momente der gesamten vergangenen Saison wie beispielsweise das „Spiel der leuchtenden Herzen“ zusammengetragen, in dem die Adler einen 0:3-Rückstand noch gedreht haben. Aber auch die gesteigerte Trainingsintensität als Grundlage für den späteren Erfolg spielt eine wichtige Rolle.

Und wie wird unser Meisterfilm thematisch aufgebaut sein?

Wir haben den Film rund um das letzte Finalspiel aufgebaut. Denn diese Partie besitzt für viele Fans, Spieler und Verantwortliche einen sehr emotionalen Standpunkt. An diesem Tag bestand die Möglichkeit, die Meisterschaft zuhause zu gewinnen. Dazu wurde es im Verlauf der Begegnung richtig eng und die Dramaturgie des Spiels hat bei einigen Erinnerungen an die Saison 2012 wach werden lassen, was immer noch einem kleinen Stich ins Herz gleichkommt. Jeder weiß aber, wie die Geschichte letztlich ausgeht. Daher war es unser Ziel, weitere Geschichten um dieses Spiel zu erzählen, die keiner kennt. Wir wollen die Charaktere des Teams näher erklären. Warum ist alles so gelaufen, wie es gelaufen ist?

Welche Länge wird der Film am Ende haben?

Das Traumziel wäre den Filmtitel zu treffen, also die 73:37 Minuten. Aber der Film wird die Länge haben, die er braucht, um gut zu sein. Das bedeutet, er kann auch ein wenig länger oder kürzer werden.