Saison 1994/95

Die "jungen Wilden"

1994/95

Das Premierenjahr der Deutschen Eishockey Liga (DEL) war auch gleichzeitig das Premierenjahr der Adler Mannheim. Aus dem ehemaligen MERC ging die neue Adler Mannheim Eishockey GmbH hervor. Der Neuaufbau war notwendig geworden, da die wirtschaftliche Situation des Mannheimer ERC e.V. den Ansprüchen der neuen Liga nicht mehr entsprach. Die neue Mannschaft, die Manager Marcus Kuhl und der damals neue Trainer Lance Nethery zusammengestellt hatten, war mit einem Durchschnittsalter von gut 20 Jahren die jüngste der Liga. Namen wie Jochen Hecht (17), Ricky Goldmann (19), Lars Brüggemann (18) oder David Musial (20) sind nur einige Beispiele aus der Mannschaft der "Jungen Wilden", die über die Saison die gesamte Liga "aufmischten".

Neuer Publikumsliebling wurde auf Anhieb Robert Cimetta. Der Kanadier gefiel durch seine harte Spielweise, auch wenn er hin und wieder mal über das Ziel hinausschoss. Viele Strafzeiten brachten die Mannschaft oft, teils zu oft, in Unterzahlsituationen. Nach der Vorrunde lag das unbekümmert aufspielende Team auf einem geradezu sensationellen dritten Platz der DEL-Tabelle. Im Achtelfinale konnte die Mannschaft aus Hannover noch in fünf Spielen eliminiert werden, doch der Start in die Best-of-seven-Serie gegen die Haie verlief jedoch nicht zufriedenstellend. Die beiden Auftaktspiele im Friedrichspark gingen knapp verloren, doch das Team überraschte seine Anhänger wiederum. Das erste Spiel in Köln gewannen die Adler trotz einiger wichtiger Ausfälle (Gross, Cimetta, Hecht) mit 5:3 und erzwangen so zumindest noch ein fünftes Spiel, das jedoch am 12. März mit 0:6 verloren ging. Damit waren die Adler im Viertelfinale am späteren Meister Köln gescheitert. 

Trotz des raschen Aus in der K.-o.-Runde konnten die Macher des Mannheimer Eishockeys überaus zufrieden sein mit der gerade abgelaufenen Saison. Lance Nethery, der damals 37-jährige Coach der Adler, hatte es glänzend verstanden, den jungen Spielern seine Eishockeyphilosophie zu vermitteln. Schlagworte aus dieser Philosophie lauteten "Kampf", "harte Arbeit" und "bedingungsloser Einsatz". Die Jungs setzten die Vorgaben um und eroberten so die über Jahre verlorenen Sympathien der Fans und Sponsoren zurück. Eine ganze Region konnte sich wieder mit dem Mannheimer Eishockey identifizieren. Das im Eisstadion am häufigsten gehörte Lied während der Saison 94/95 lautete nicht umsonst: "Wir sind stolz auf unser Team!"

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