Saison 2004/05

Eine äußerst attraktive Saison

2004/05

Eine äußerst attraktive Saison bot sich den Eishockeyfans 2004/05. Durch den streikbedingten Ausfall der Spielzeit in der nordamerikanischen Profiliga NHL wurden Spieler in die DEL transferiert, die unter normalen Umständen nie in Deutschland gelandet wären. Profitieren konnten von dieser Ausnahmesituation auch die Adler. Neben dem gebürtigen Mannheimer Jochen Hecht, der bei den Buffalo Sabres unter Vertrag steht, konnten im Verlauf der Saison Cristobal Huet (Montreal Canadiens), Yannick Tremblay (Atlanta Thrashers) und Sven Butenschon (New York Islanders) in die Kurpfalz gelotst werden.

Doch trotz der NHL-Importe begann die Saison holprig. Coach Helmut De Raaf, der die Adler im Januar der Vorsaison von Bill Stewart übernommen hatte, wollte einiges im Spiel des fünffachen Meisters verändern. Doch die Spieler konnten und wollten vieles auf dem Eis nicht umsetzen. Nach einer ernüchternden Vorbereitung folgte eine durchwachsene Startphase in der DEL. Nach einem sehr frustrierenden Spiel bei DEL-Aufsteiger Wolfsburg stellte Helmut De Raaf sein Amt zur Verfügung und bat um eine vorzeitige Vertragsauflösung. Während De Raaf wenige Wochen später wieder die Jungadler verantwortlich übernahm, wechslte der damalige Co-Trainer Stéphane Richer auf den Posten des Headcoaches. Die Mannheimer Identifikationsfigur schaffte es nach Startschwierigkeiten mehr Kontinuität in die Leistungen der Adler zu bringen. Am Ende der Vorrunde erreichten die Adler den sechsten Platz und mussten in der ersten Playoff-Runde zu den starken Nürnberg Ice Tigers, die als Favorit in die Serie gingen, reisen.

Erfahrung als Trumpf

Hier machte sich dann die große Erfahrung der Mannheimer Cracks bezahlt. Cristobal Huet im Tor der Adler brachte die Stürmer der Ice Tigers zur Verzweiflung, René Corbet und Jochen Hecht führten zusammen mit Devin Edgerton die Sturmformationen der Adler an und schafften die Überraschung. Nürnberg konnte nach sechs Spielen ausgeschaltet werden. Doch damit waren die Adler noch nicht zufrieden. Im Halbfinale erwartete die Mannschaft von Richer den Vorrundensieger und ewigen Rivalen Frankfurt Lions. Und wieder waren die Adler Außenseiter. Doch das störte die Mannheimer Spieler recht wenig. Die ersten beiden Spiele der Serie wurden gewonnen, ehe die Lions zurückkamen und ausgleichen konnten. Das fünfte und letzte Spiel der Serie fand in Frankfurt statt. Die Adler nahmen nochmals alle Kräfte zusammen und konnten das Spiel tatsächlich mit 2:0 gewinnen.

Im Finale warteten die Berliner Eisbären. Diese Hürde jedoch war zu hoch. Mit drei Siegen in Serie konnten die Berliner die erste DEL-Meisterschaft nach Hohenschönhausen holen. Die Adler mussten sich mit dem Vizetitel zufrieden geben. Die 0:4-Niederlage im zweiten Spiel der Serie im Mannheimer Friedrichspark tat am Ende gleich doppelt weh. Nicht nur die Meisterträume waren ausgeträumt, auch hatte der altehrwürdige Friedrichspark sein letztes Pflichtspiel gesehen. 8.500 Mannheimer Eishockey-Fans waren das letzte Mal an die Bismarckstraße gepilgert, um die Adler zu sehen, die ab der Saison 2005/06 in der modernen 13.600 Zuschauer fassenden SAP Arena ihre Heimspiele austragen.

Historie 2004 05 NHL bereichert die DEL 02

Am letzten April-Wochenende 2005 wurde der Friedrichspark endgültig verabschiedet. Die 1980er Meistermannschaft trat gegen eine Alltime-MERC-Auswahl an und ließ nochmals viele Erinnerungen hochleben.

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