08.03.2021

Teamcheck: EHC Red Bull München

Teamcheck: EHC Red Bull München

14 Siege, 43 Zähler, im Schnitt 1,95 Punkte pro Partie und Tabellenzweiter der Gruppe Süd – eigentlich sollte die Welt des EHC Red Bull München in Ordnung sein. Ist sie aber nur bedingt. Denn von der Dominanz der vergangenen Jahre sind die Red Bulls im laufenden Wettbewerb ein ganzes Stück entfernt.

Nicht nur, aber vollem in den Partien gegen die Topmannschaften aus Mannheim und Ingolstadt sahen die Münchner in dieser Saison nicht sonderlich gut aus. In den Duellen mit den Adlern gab es bislang kaum etwas zu holen. Am vierten Spieltag kassierten die Mannen von Cheftrainer Don Jackson beim Gastauftritt in der SAP Arena eine 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen, in den beiden Heimspielen unterlagen sie jeweils mit 3:6 und 4:5. Ähnlich frustrierend verliefen auch die Partien gegen den ERCI. Von vier Spielen konnten die Red Bulls nur ein einziges für sich entscheiden. Das war vor gerade einmal einer Woche, als sie bei den Panthern mit 5:1 die Oberhand behielten.

Wo genau der Schuh im Münchner Spiel drückt, ist schwer zu sagen. Auffällig ist jedoch, dass die Red Bulls ungewohnt anfällig in der Defensive sind. 66 Gegentore mussten sie in 22 Partien der PENNY-DEL-Saison 2020/21 bereits hinnehmen. Nur die Teams aus Straubing, Augsburg und Nürnberg kassierten bislang noch mehr Tore des Gegners. In diesem Zusammenhang spielen sicherlich die vielen Ausfälle in der Defensive eine nicht unbedeutende Rolle, als Ausrede lässt Jackson dies aber nicht gelten. Dennoch: Das nicht ganz so konsequente Abwehrverhalten hat den Red Bulls bereits den einen oder Punkt gekostet. Und wenn es sportlich nicht ganz rund läuft, beginnen oftmals auch die Unruhen im Umfeld.

Denn wie im Fachmagazin Eishockey NEWS vergangene Woche zu lesen war, scheinen die Münchner Fans nicht ganz einverstanden zu sein mit der Transferpolitik ihres Clubs. Während die Red Bulls mit Andrew Ebbett einen 38-jährigen Kanadier unter Vertrag nahmen, der eigentlich schon im Ruhestand war, unterbreiteten sie Tim Wohlgemuth, der zur kommenden Saison bekanntlich nach Mannheim wechselt, nicht einmal ein Angebot und ließen Eigengewächs Dennis Lobach nach Nürnberg ziehen – drei Entscheidungen, die bei den eigenen Anhängern für Unmut und heftige Diskussionen gesorgt haben. Auf die Fan-Kritik angesprochen, antworte Sportdirektor Christian Winkel bei MagentaSport: „Andrew Ebbett ist ein erfahrener Spieler. Alles was er macht, hat Hand und Fuß. Die Erfahrung war der ausschlaggebende Grund, warum wir ihn geholt haben. In der Akademie bei Salzburg haben wir viele junge deutsche Spieler, die erst ihre Schule fertig machen müssen. In den nächsten zwei, drei Jahren kommen da richtige ‚young guns‘. Warum sollen wir Wohlgemuth holen, wenn wir genug Junge haben, die diesen Weg auch gehen können.“

Fakten

Aus allen Lagen: Nur Ingolstadt (790 Torschüsse) und Berlin (787) haben in der laufenden Saison öfter das gegnerische Tor geschossen als München (754). Die Adler liegen mit 652 Abschlüssen auf Rang sieben.

Offensivpower: München stellt mit 88 Toren den torgefährlichsten Angriff der Liga.

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