23.09.2021

Gegnercheck: Fischtown Pinguins Bremerhaven

Gegnercheck: Fischtown Pinguins Bremerhaven

Man muss sie einfach auf der Rechnung haben: Wenn es vor Saisonbeginn darum geht, die Teams der Deutschen Eishockey Liga einzuschätzen und auszuloten, wer am Ende der Hauptrunde auf einem Playoff-Platz steht, ist jeder gut beraten, die Fischtown Pinguins Bremerhaven nicht außen vorzulassen. Die Norddeutschen schreiben seit dem DEL-Aufstieg zur Saison 2016/17 eine beispiellose Erfolgsgeschichte.

Noch nie haben die Pinguins die Playoffs in Deutschlands höchster Eishockeyspielklasse verpasst. Jedes Jahr steht eine bessere Endplatzierung zu Buche als im Vorjahr, dazu eine Stadionauslastung von 98 Prozent. Das Produkt Eishockey funktioniert in Bremerhaven. So auch in der vergangenen Spielzeit. Viel hat beim Team von Cheftrainer Thomas Popiesch funktioniert. Lohn der besten Hauptrunde der Clubgeschichte war nicht nur die Qualifikation für die Champions Hockey League, sondern auch in der Gesamttabelle ein starker vierter Rang. Verständlich, dass die Verantwortlichen bemüht waren, den Kern der Mannschaft zu halten. So tragen 17 Spieler auch in dieser Saison das Fischtown-Trikot.

Auf der Torhüterposition gab es hinter Brandon Maxwell den Wechsel von Tomas Pöpperle zu DEL2-Torhüter-des-Jahres Maximilian Franzreb. In der Verteidigung musste der Verlust von Maxime Fortunus, der seine aktive Karriere beendet hat, kompensiert werden. Die Erfahrung und das Spielverständnis des 38-Jährigen gehen zweifelsfrei ab. Ob der neuverpflichtete Reid McNeill diese Position ausfüllen wird, muss sich zeigen. Der großgewachsene Kanadier stand die vergangenen Saison in Dänemark auf dem Eis und sammelte in 34 Hauptrundenspielen sieben Tore und zwölf Vorlagen. „Er hat gute Hände, kann einen soliden ersten Pass spielen und ist ein sehr guter Schlittschuhläufer“, nennt Team-Manager Alfred Prey die Vorzüge des 29-Jährigen. Im Verbund mit dem erfahrenen und dienstältesten Bremerhavener Mike Moore, dem offensivstarken Dänen Anders Krogsgaard und dem zuverlässigen Patrick Alber scheint die Verteidigung gut aufgestellt.

Gelungener CHL- und DEL-Auftakt

Im Angriff fallen fünf neue Gesichter auf, worunter mit Nino Kinder aus Berlin, Tamas Kanya aus dem Berliner Nachwuchs und Tim Lutz, der zuletzt im Schweizer Nachwuchs aktiv war, die drei benötigten U23-Spieler zu finden sind. Die zwei weiteren Neuzugänge sind Markus Vikingstad und Christian Wejse. Ersterer ist der Sohn von Tore Vikingstad, der von 2001 bis 2011 für Düsseldorf und Hannover in der DEL auf Torejagd ging. Der 21 Jahre alte Spross wurde in seiner norwegischen Heimat ausgebildet und bringt mit 1,91 Meter und 93 Kilogramm ordentliche körperliche Maße mit. Wejse war derweil für Esbjerg in Dänemark für 47 Punkten in 56 Partien verantwortlich. Die Umbauarbeiten konnten in einem überschaubaren Rahmen gehalten werden, da mit Jan Urbas, Ziga Jeglic und Miha Verlic die Scoringreihe schlechthin in Bremerhaven blieb und sich auch Ross Mauermann, Dominik Uher, Mitch Wahl und Tye McGinn, jeweils für rund zehn Tore gut, nicht für andere Arbeitgeber entschieden.

Dass die Norddeutschen ihre beispiellose Erfolgsgeschichte auch in dieser Spielzeit weiterschreiben wollen, dürfte angesichts der bereits gezeigten Leistungen nicht von der Hand zu weisen sein. In der stark besetzten CHL-Gruppe mit den Växjö Lakers, Sparta Prag und TPS Turku belegen die Pinguins nach vier absolvierten Partien und mit neun Punkten auf dem Konto Rang eins. Ähnlich erfolgreich verlief auch der Start in die PENNY DEL-Saison 2021/22. Drei Siegen stehen derzeit nur einer Niederlage gegenüber.

Zur Statistik »