04.09.2019

Gross: „Solides, aber noch nicht bestes Niveau“

Gross: „Solides, aber noch nicht bestes Niveau“

Mit fünf Punkten aus den ersten beiden Champions-Hockey-League-Spielen sind die Adler Mannheim gut in die neue Saison der europäischen Königsklasse gestartet. Wie Cheftrainer Pavel Gross den Auftakt erlebt hat und welche Schlüsse er daraus für die Rückspiele am Freitag gegen Tychy (06. September, 19.30 Uhr) und Sonntag gegen Wien (08. September, 16.00 Uhr) zieht, verrät er im Interview.

Pavel, wie fällt dein Fazit zu den beiden gewonnenen CHL-Partien am vergangenen Wochenende aus?

Man muss beide Spiele auf jeden Fall getrennt betrachten. Es gibt grundsätzlich gewisse Umstände auf und abseits der Eisfläche, die ein Spiel begleiten und beeinflussen. Da sind beispielsweise Reisestrapazen, in Wien kam eine extrem heiße Halle mit mäßiger Eisqualität dazu. Das sollen keine Ausreden für irgendetwas sein, für beide Teams waren die Bedingungen dieselben. Aber solche Dinge nehmen einen Einfluss auf das Spielgeschehen. In Tychy sind wir vor sehr lauten Fans angetreten. Das war die pure Gewalt der Stimmen und eine unglaubliche und ganz andere Eishockeyatmosphäre. Auf das Sportliche runtergebrochen haben wir drei ganz unterschiedliche Stile von den Capitals, Tychy und uns gesehen. Es wurde deutlich, dass jede Mannschaft, die in diesem Wettbewerb vertreten ist, auch gefährlich ist.  GKS war defensiver orientiert, stand hinten gut und hat uns mit dem Umschaltspiel überrascht. Dazu haben sie in den Special Teams gut gearbeitet, besser als wir. Beim Auftritt in Wien hat uns das Powerplay dagegen sehr geholfen, in die Partie zu finden. Es sind sehr interessante Spiele, die im Rahmen der CHL ausgetragen werden. Man kann eine Menge mitnehmen.

Wie würdest du den Stand der Mannschaft zu Beginn dieser Saison Ende August, Anfang September einschätzen?

Wie im letzten Jahr gilt auch diese Saison, dass wir unser bestes Eishockey noch nicht im September oder Oktober spielen. Die Mechanismen müssen sich noch einstellen, wir haben im Forecheck noch Luft nach oben, die Arbeit in der defensiven Zone und die Special Teams können noch verbessert werden. Wir sind auf einem soliden, aber ganz sicher nicht auf dem besten Niveau. Das werden wir erst später erreichen. Zuvor gilt es, sich von Spiel zu Spiel zu steigern.

Mit Tim Stützle hat das Nesthäkchen der aktuellen Saison gleich im ersten Pflichtspiel sein erstes Profi-Tor erzielt und am Sonntag gegen Tychy direkt nachgelegt. Wie siehst du den 17-jährigen Youngster?

Ich muss der Mannschaft und allen voran den Reihenkollegen Ben Smith, Tommi Huhtala und Nico Krämmer ein großes Kompliment aussprechen. Sie haben Tim unter ihre Fittiche genommen und ziehen ihn auf dem Eis groß wie die zweiten Eltern. Tim ist ein guter Spieler, ein guter Junge und ein riesiges Talent. Er will sich jeden Tag verbessern, und je mehr Informationen er von Trainern und auch erfahrenen Spielern bekommt, umso besser ist es für ihn.

Lean Bergmann hat zuletzt noch die beiden CHL-Partien mit den Adlern bestritten, ist aber am gestrigen Dienstag nach San José ins Camp geflogen. Wie geht ihr als Trainer den Verlust des Stürmers an?

Der Fall verhält sich ähnlich wie der von Moritz Seider. Wir planen aktuell ohne die beiden Jungs. Das sind einfach Dinge, die wir nicht beeinflussen oder kontrollieren können. Ich wünsche Moritz und Lean viel Glück in Übersee, und wenn sie es schaffen, ist das für sie persönlich und für die Organisation eine tolle Sache. Auch wenn ich beide natürlich gerne im Adler-Trikot sehen würde.

Neben den zwei CHL-Rückspielen am kommenden Wochenende steht am Samstag auch das große Meisterevent mit Filmpremiere und Bannerzeremonie an. Wie groß die Vorfreude auf diesen Abend?

Die Organisation hat sich etwas großartiges einfallen lassen, hat viel Zeit und Geld investiert, damit die Mannschaft gemeinsam mit den Fans nochmals den Titel feiern kann, die die Meisterschaft auch gewonnen hat. Ich bin mir sicher, dass der Film und das Event toll werden und hoffe, dass wir mit zahlreichen Fans noch einmal gemeinsam zurückblicken können.