29.09.2022

Teamcheck: Eisbären Berlin

Teamcheck: Eisbären Berlin

Nach der zweiten Meisterschaft in Folge gehen die Eisbären Berlin erneut als die Gejagten ins Rennen. Dass der Rekordmeister den Titel-Hattrick anstrebt, dürfte niemanden verwundern. Doch ganz so leicht wird dieses Unterfangen mit Sicherheit nicht, auch wenn der Kader kaum an Qualität eingebüßt hat. Sicher, die Abgänge von Kai Wissmann, Simon Després und Blaine Byron sowie das Karriereende von Frans Nielsen wiegen schwer. Doch die Neuzugänge der Berliner können sich zweifelsfrei sehen lassen. Insgesamt gingen und kamen jeweils zwölf Spieler. Beachtliche Fluktuation für ein Meisterteam.

Mit Marco Nowak aus Düsseldorf und Julian Melchiori, zuletzt für Wolfsburg aktiv, konnten die Verantwortlichen der Eisbären zwei Verteidiger von einem Engagement in der Hauptstadt überzeugen, die sich in der Liga bereits einen Namen gemacht haben. Defender Brendan Guhle kommt immerhin mit der Empfehlung von 65 NHL-Partien nach Berlin, spielte in den vergangenen Jahren aber überwiegend in der unterklassigen AHL. Der junge Erik Mik hat eine gute Entwicklung genommen und soll mehr Verantwortung übernehmen. Dazu gesellen sich die Routiniers Frank Hördler und Morgan Ellis.

Frisches und vor allem junges Blut erhielt die Abteilung Attacke, denn fünf der sieben Neuzugänge im Sturm sind U23-Spieler. Über ausreichend Profierfahrung verfügen lediglich der aus München gekommene Frank Mauer sowie „Oldie“ Peter Regin, der seinen Landsmann Nielsen ersetzen soll. Gemeinsam mit den deutschen Nationalspielern Leo Pföderl, Marcel Noebels und Manuel Wiederer sowie dem letztjährigen Topscorer Matt White und den treffsicheren Giovanni Fiore und Zack Boychuck verfügen die Eisbären über viel Offensivpower. Ein gewisses Risiko sind die Eisbären derweil auf der Torhüterposition eingegangen. Nach dem Abgang von Meistergoalie Mathias Niederberger setzen Serge Aubin und Co. auf den 20-jährigen Finnen Juho Markkanen, den ein Jahr älteren Tobias Ancicka sowie auf den erst 19 Jahre jungen Nikita Quapp.

Obwohl die Eisbären mit den zwei Titeln mit breiter Brust aufspielen können, verlief der Start in die neue Spielzeit nicht wie gewünscht. Erst ein Sieg nach Verlängerung steht nach vier ausgetragenen Partien zu Buche. Das Powerplay hat mit 16,67 Prozent Erfolgsquote noch Luft nach oben, die Unterzahlformationen stehen mit 88,89 Prozent dagegen zumindest recht sicher. Die Offensivproduktion ist aber noch nicht wirklich angelaufen, obwohl Marcel Noebels bereits sechs Punkte gesammelt hat und damit an zwei Dritteln aller Tore der Berliner beteiligt war.  

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