27.04.2023

Alavaara: „Haben ein gutes Fundament“

Alavaara: „Haben ein gutes Fundament“

Am Ostermontag endete für die Adler mit Spiel sechs der Halbfinalserie gegen Ingolstadt die PENNY DEL Saison 2022/23. Im Interview spricht Sportmanager Jan-Axel Alavaara unter anderem über den derzeitigen Stand des Kaders, die noch offenen Plätze und die Trainersuche.

Axel, wie fällt mit etwas zeitlichem Abstand dein Gesamtfazit zur PENNY DEL Saison 2022/23 aus?

Ich bin immer noch sehr enttäuscht, dass wir nicht ins Finale eingezogen sind. Wir hatten in der Hauptrunde unsere Hochs und Tiefs, waren aber einfach nicht konstant genug. Am Beispiel München sieht man, dass das ein wichtiger Faktor ist. Wenn du etwas gewinnen willst, musst du stabil auf einem hohen Niveau agieren. Wir wollen künftig mit vier vollen Reihen im Rhythmus marschieren. Wir brauchen eine gute Vorbereitung, gutes Training und gute Spieler, um jeweils an den Wochenenden die beste Leistung zeigen zu können.

Wir hatten jüngst 17 Abgänge zu verzeichnen. Wie schätzt du diese relativ hohe Zahl ein?

Einen gewissen Anteil machen Förderlizenzspieler oder Spieler aus, die wir verliehen hatten. Nicht in allen Fällen hat die gewünschte Entwicklung stattgefunden, sodass wir künftig mit weniger U23-Spielern in die Saison gehen werden. Letztlich können auch wir uns dadurch gezielter um die individuellen Bedürfnisse der Jungs kümmern. Unter den etablierten Spielern kommt es durchaus vor, dass die Vorstellungen auf beiden Seiten auseinandergehen, neue Herausforderungen gesucht werden. Das gehört zum Geschäft dazu. Selbiges gilt für Spieler unserer Jungadler. Wir haben mit Sicherheit die beste Nachwuchsausbildung in Deutschland, was der DNL-Titel vor wenigen Wochen einmal mehr unterstreicht. Aber nicht immer kann jeder Jungadler im Anschluss ins Team der Adler wechseln. Da spielen mehrere, vielschichtige Faktoren eine Rolle.

Bei Torhüter Arno Tiefensee stehen die Chance gut, im kommenden Draft gezogen zu werden. Wie beurteilst du die Situation?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Arno im Draft gezogen wird. Mit seiner Größe und seinem Potential ist er für einige NHL-Clubs interessant. Petri hat mit Arno hervorragende Arbeit geleistet, während Arno sich sehr fleißig und lernwillig gezeigt hat. Wie es allerdings im Anschluss weitergehen wird, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Das hängt auch damit zusammen, welche Organisation ihn letztlich auswählt, über wie viele und welche Torhüter diese bereits verfügt und welche Schritte sie für Arnos Entwicklung bevorzugt. Ich habe in diesem Punkt bereits ein paar Gespräche mit verschiedenen Leuten geführt und bislang war die einhellige Meinung, dass Arno noch ein, zwei weitere Jahre in Mannheim sicher guttun würden. Aber bevor in dieser Sache das letzte Wort nicht gesprochen ist, müssen wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.

Wir konnten auch bereits einige Neuzugänge präsentieren. Was war dir bei deiner Auswahl wichtig?

Wir wollten hungrige Spieler nach Mannheim holen. Das ist uns auch gut gelungen. Daniel Fischbuch beispielsweise will sich bei einem großen Club beweisen, Kris Bennett hat mit dem Kapitel NHL noch nicht abgeschlossen. In der Verteidigung empfand ich uns in der vergangenen Saison manchmal etwas zu träge. Daher haben wir hier das läuferische Element in den Fokus gerückt und auf Spieler gesetzt, die ein gutes Auge, ein gutes Spielverständnis mitbringen. Wir wollen künftig sehr schnell mit einem Pass aus der eigenen Zone kommen, variabel auf den Forecheck des Gegners reagieren und im Angriffsdrittel direkt Chancen kreieren. Wir haben viele technisch gute Stürmer, die daraus für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen können.

Was soll am Kader noch passieren?

Wir haben noch ein paar offene Plätze. Ich schätze, dass wir in den nächsten rund zwei Wochen mit Information zu unserem neuen Trainer an die Öffentlichkeit gehen können. Im Anschluss werden wir gemeinsam mit unserem neuen Coach die Situation analysieren und das weitere Vorgehen für die nächsten Wochen besprechen. Ich bin der Meinung, dass wir bereits über ein gutes Fundament verfügen, denn wir haben einige variabel einsetzbare Spieler im Team, sodass der Coach sehr frei in seiner Zusammenstellung der Reihen sein kann.

Wie sehen deine persönlichen Planungen für die kommenden Wochen aus?

Nächste Woche steht ein Manager-Treffen der DEL an, bei dem wir uns darüber austauschen, was wir mit Blick auf die Liga künftig verbessern können. Im Anschluss werde ich Mitte Mai zur WM reisen und Ende Mai nach Nordamerika fliegen, um dort die AHL-Playoffs zu verfolgen.