16.01.2021

Schira: „Alle fragen, wie sie uns helfen können“

Schira: „Alle fragen, wie sie uns helfen können“

Craig Schira ist der letzte Neuzugang der Adler Mannheim, gespielt hat er für seinen Arbeitgeber aber noch nicht. Ein positiver PCR-Test verhinderte bis dato Schiras DEL-Debüt für die Adler. Im Interview spricht der 32-jährige Kanadier über seinen Gesundheitszustand, seinen Wechsel nach Mannheim und den größten Moment seiner Karriere.

Craig, willkommen in Mannheim. Nachdem du positiv auf das Coronavirus getestet wurdest, befindest du dich aktuell in häuslicher Quarantäne. Wie geht es dir gesundheitlich?

Mir geht es gut, ich habe Gott sei Dank keine Symptome. Ich bin mit meiner Familie seit fast zwei Wochen in Quarantäne, das ist eigentlich das Härteste an der gesamten Nummer.

Deine Tageshighlights sind derzeit sicher überschaubar. Wie vertreibst du dir die Zeit?  

Wir verbringen viel Zeit als Familie und versuchen, den Tag mit den Kids zu abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Aber auch jeder für sich konzentriert sich auf ein paar Dinge, für die sonst keine Zeit ist.

Du hattest zuletzt drei erfolgreiche Jahre in Rögle, warst dort einer der Führungsspieler. Warum wurdest du nur wenige Wochen nach Beginn der laufenden Saison nach Jönköping verliehen?

In diesem Jahr ist eben alles ein wenig anders. Ich kam in Rögle nicht mehr so zum Zug wie ich mir das vorgestellt hatte. HV71 hatte einige Verletzte und fragte mich, ob ich aushelfen könne. Für mich war das die Möglichkeit, wieder mehr zu spielen.

Für HV71 hast du vier Spiele absolviert. Wie kam dann der schnelle Wechsel nach Mannheim zustande?

Ich hatte schon vor der Leihe zu HV71 Kontakt mit Mannheim. Letztlich haben mich das Angebot, die Stadt, der Club, die Liga überzeugt. Ich denke, die Adler sind europaweit eine gute Adresse, wenn es um Eishockey geht.

Gustafsson, Smith und Seider – alle drei Namen dürften dir aus deiner Zeit bei Rögle noch ein Begriff sein. Hast du vor deinem Wechsel mit ihnen über die Adler gesprochen?

Ja, ich habe mich mit Johan und Ben ein wenig ausgetauscht. Ich kenne auch Brendan Mikkelson, und alle drei haben mir nur Positives über den Club berichtet. Und in den wenigen Tagen, die ich nun hier bin, kann ich das Gesagte nur bestätigen. Obwohl ich in Quarantäne bin, kümmern sich die Trainer, das Management und auch die anderen Jungs um uns. Wir bekommen Lebensmittel gebracht und alle fragen, wie sie uns sonst helfen können.

Was weißt du denn sonst noch über das deutsche Eishockey?

Nicht ganz so viel, um ehrlich zu sein. Ich habe ein paar Spiele gesehen und kenne den einen oder anderen Spieler, der in der DEL aktiv war oder ist. Das Wettbewerbslevel und die Geschwindigkeit sind recht hoch, als Spieler hat man innerhalb des Systems etwas mehr Freiraum als in Schweden. Ich freue mich in jedem Fall sehr auf meine erste Partie.

Du wirst als vielseitiger Verteidiger beschrieben, der über gute läuferische Fähigkeiten und einen erstklassigen Schuss verfügt und auch in Überzahl eingesetzt werden kann. Wie würdest du dich selbst als Spieler charakterisieren?

Ich würde das ziemlich genau so unterschreiben. Meine größte Stärke sind sicher die läuferischen Fähigkeiten und mein Schuss ist nicht der schlechteste. Natürlich achte ich in erster Linie auf die Defensive, ich schalte mich aber auch offensiv ein, wenn es die Situation zulässt.

Welche Ziele hast du dir für deine Zeit bei den Adlern gesetzt?

Ich will während meiner aktiven Laufbahn auf jeden Fall noch eine Meisterschaft gewinnen. Ich sehe die Chance dazu in Mannheim absolut gegeben. Die Adler treten mit viel Stolz an, man merkt, wie gewachsen das Team ist. Und ich will dieser Mannschaft als Führungsspieler helfen, den nächsten Titel nach Mannheim zu holen.

Knapp 600 Profi-Spiele stehen bis heute in deiner Vita. Was war der größte Moment in deiner Karriere?

Meinen einzigen Titel, den ich im Profi-Eishockey bisher gewinnen konnte, ist der Calder Cup 2011. Eine Meisterschaft ist einfach etwas Unbeschreibliches, Einmaliges, etwas ganz Eigenes. Nichts kann dieses Gefühl toppen. Man entwickelt eine ganz besondere Beziehung zu den Teamkameraden. Daneben war es immer spannend, in ein neues Land und eine neue Liga zu wechseln, neue Leute und Kulturen kennenzulernen.